sun-of-life
  Das erdbeermädchen
 
"Du siehst traurig aus...",sagte sie bedächtig. Ihre Rehfarbenen Augen schenkten mir Mitleid- ich konnte es nicht ausstehen. Geheuchelte anteilnahme, als würde das etwas ändern. Ich drehte ihr demonstrativ den Rücken zu. Klar, es kam kindisch rüber... vielleicht fand sie auch in diesem Moment. Aber war es so schlecht auch mal kindisch zu sein? Die kleinen Erdbeerfelder in dem kleinen Garten stießen einem sofort ins Auge. Ich liebte sie, pflegte sie, manchmal sprach ich sogar mit ihnen und die süßen, roten Früchte gedien prächtig. Jeder wäre wohl ziemlich glücklich darüber, doch ich emfand es als demütigung als wüssten sie, dass ihr anblick mir jedes mal ins Herz stach, je prächtiger sie waren. Ich aß niemals eine, wartete bis sie am ende des Jahres langsam verblühten, und doch schenkte ich die niemandem. Nicht den Kindern, die mich oft danach fragten, mit großen, glänzenden Augen und auch nicht den hungrigen Sommervögeln, wenn sie auf der Suche nach Futter die roten Perlen sahen. Ein Baum stand im Garten. Froß und voller alter und neuer erinnerungen. Die sanften, grasgrünen Blätter schangen im Rhytmus meines Herzens. Erbeeren. langsam erhob ich mich. Das Mädchen schaute mich unverholen an. Sie war eienr dieser vielen oberflächlichen, die sich sofort freuten, wenn ein hübscher Junge mal ja sagte auf ihre endlosen Fragen hin. Als wäre das "erste date" ein Heiratsantrag und die Unterschrift für ewiges zusammenleben. Als ob aus einer einseitigen, kurzen und unerwiederten Jugendliebe etwas werden konnte. Sie hatte meinen Blick wohl gesehen, denn sie verzog das Gesicht, gekränkt und schmollend. Auch wenn ich vor allem an das schlechte im Menschen glaubte, so zwang mich meine ungewollte erziehung dazu, sie anzulächeln. Sie war oberflächlich genug um nicht zu erkennen, dass es meine Augen nicht erreichte. Oh Mira... wie du meinen Garten liebtest, die Bäume, die Gräser und vor allem die erdbeeren. ich mochte sie noch nie, aber du hast immer gelächelt und mir versprochen, dass wir für immer zusammenblieben. Ich war damals zu jung um es besser zu wissen. Ich freute mich, war glücklich und mein kleines, naives Hirn sponn die unmöglichsten Zukunftspläne. Damals war ich glücklich. Doch das war die realität. Ich ballte die Fäuste und senkte den Kopf.
 
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